nicht jeder wird das CHIP_Heft gelesen haben. besonders interessant fand ich diesen Auszug: alte tuning-mythen funktionieren nämlich gar nicht. selber hab ich diese vermeintlichen tipps auch schon zu Genüge getestet und konnte bisher keinerlei geschwindigkeitszuwachs feststellen.
trotzdem werden die vermeintlichen registry-wunder fast auf jeder XP-Tuning Seite im Netz präsentiert.
aus dem CHIP-Sonderheft "Windows XP":
Beileibe nicht jeder Tipp, der veröffentlicht
wird, bringt auch wirklich mehr Geschwindigkeit
oder Leistung. Einige davon bewirken
sogar das glatte Gegenteil. CHIP enttarnt die
bekanntesten Falschmeldungen.
- Bluff 1: L2-Cache optimieren
Windows XP kann in der Standardeinstellung
maximal 256 KByte des in die CPU integrierten
Level-2-Cache-Speichers verwalten.
Durch einen Registry-Tweak erhöhen Sie diesen
Wert, und Windows wird schneller.
Aufgedeckt Während des Bootens fragt ein
Bestandteil des Kernels, der Hardware Abstraction
Layer (HAL), die CPU nach dem verfügbaren
Level-2-Cache ab und gibt diesen
Wert an Windows weiter. Lässt sich die
Cache-Größe, aus welchem Grund auch immer,
nicht abfragen, setzt XP (wie alle Windows-
NT-Systeme) einfach einen Wert von
256 KByte fest. Auf dieser Tatsache beruht
die Ente. Alle CPUs seit dem Pentium II
unterstützen das Abfragen des Level-2-
Caches durch den Hardware Abstraction
Layer. Intel bezeichnet diese Funktion als
,,Associative L2-Cache-Design". Bei älteren
CPUs bringt der Tweak ebenfalls nichts, da
deren Level-2-Cache in der Regel kleiner ist
als 256 KByte.
- Bluff 2: IOPageLock in der Registry
erhöhen
Durch das Erhöhen des Wertes ,,IOPage-
Lock" in der Registry wird dem Kern des Betriebssystems
(Kernel) mehr RAM-Speicher
zugewiesen. Dieser Eingriff beschleunigt
Windows, weil es wichtige Befehle schneller
aus dem Arbeitsspeicher abrufen kann.
Aufgedeckt Dieser Tipp funktionierte auf
NT 4 und einem absolut unveränderten Windows
2000 tatsächlich. Mit dem Service Pack
1 für Windows 2000 hat Microsoft die Funktion
aber offensichtlich abgeschafft. Das bestätigt
auch Jamie E. Hanrahan, der selbst
Betriebssystemkerne entwickelt, auf seiner
Website www.cmkrnl.com. Dieser Tipp ist also
auf allen Windows-2000-Systemen ab SP1
und auch bei Windows XP wirkungslos.
- Bluff 3: Freies RAM beschleunigt Windows
Wird per Batch-Datei oder mit Tools der
RAM-Speicher regelmäßig frei geräumt, arbeitet
Windows sehr viel schneller und
flüssiger.
Aufgedeckt Windows lagert temporäre Dateien,
die es später benötigt, oft in den Arbeitsspeicher
aus. Wird das RAM andauernd
gesäubert, muss Windows diese Daten
zwangsläufig auf der Festplatte ablegen. Da
der Zugriff auf die Festplatte aber länger
dauert, wird Windows durch diesen Tipp
nicht schneller, sondern langsamer.
- Bluff 4: Erst Windows runterfahren, dann
PC abschalten
Es sollen schreckliche Dinge geschehen,
wenn Sie den PC abschalten, ohne Windows
vorher zu beenden. Die Festplatte kann beschädigt
werden, Sie können Daten verlieren
oder die Verbindung zum Netzwerk klappt
beim Neustart nicht mehr.
Aufgedeckt Wenn Sie den PC abschalten,
während die Festplatte arbeitet, erhalten Sie
tatsächlich eine unlesbare Datei. Sie wurde
einfach nicht vollständig auf die Festplatte
geschrieben. Daten verlieren Sie nur, wenn
diese vorher nicht gespeichert wurden. CHIP
hat den Crash-Test gemacht und einen PC
mit Windows XP Home mehrere Tage lang
einfach so abgeschaltet. Dabei haben wir
mehrfach Programme wie Word geöffnet
gelassen und auch Netzwerk- und Internetverbindungen
nicht beendet. Der PC läuft immer
noch einwandfrei.
- Bluff 5: Bei viel Arbeitsspeicher den
System-Cache erhöhen
Haben Sie mehr als 512 MByte Arbeitsspeicher,
sollten Sie die Registry-Einträge
,,DisablePagingExecutive" und ,,LargeSystemCache"
verändern. Das erhöht die System-
Performance.
Aufgedeckt Das stimmt nicht. Diese beiden
Einträge legen fest, wie oft Windows Änderungen
an Systemdateien und Ähnlichem
automatisch auf die Festplatte speichert.
Wird die Anzahl der Festplattenzugriffe verringert,
bleiben die zu speichernden Daten
umso länger im Arbeitsspeicher. Die Folge:
Große Speicherbereiche stehen Anwendungen
und Diensten nicht mehr zur Verfügung.
Sie werden langsamer, weil sie ständig warten
müssen, bis der benötigte Speicher frei
wird. Nur Netzwerkserver, auf denen eine
spezielle Windows-Version wie Windows
2000 Server läuft, werden durch diesen Tipp
schneller, da sie das RAM anders verwalten.
- Bluff 6: Deutsche Scanner sind langsamer
Die deutsche Regierung stuft schnelle Scanner
einfach als Kopierer ein. Da jeder Hersteller
für solche Geräte eine Urheberrechtsabgabe
entrichten muss, sind in Deutschland
nur gedrosselte Scannertreiber erhältlich,
die das Gerät absichtlich langsamer
machen. Dem Hersteller bleibt so die Gebühr
erspart. Durch Installieren des originalen
ausländischen Treibers werden die Scanner
wieder schneller.
Aufgedeckt Das stimmt nicht mehr. Da der
Gesetzgeber die Urheberrechtsabgabe inzwischen
auch für langsame Scanner fordert,
ist das Drosseln des Treibers sinnlos
geworden. Sollte Ihr Scanner allerdings
mehrere Jahre alt sein, könnte sich ein Versuch
mit dem ausländischen Treiber lohnen.
seid ihr diesen "tipps" auch schon mal gefolgt? konntet ihr dabei eine veränderung ins negative oder positive eures systems feststellen?
Zitat von: Sanchy am 27. Dezember 2006, 08:52:31 Uhr
seid ihr diesen "tipps" auch schon mal gefolgt? konntet ihr dabei eine veränderung ins negative oder positive eures systems feststellen?
Ne!
Aber eine Frage: Warum schreibst du nicht hier (http://www.hwe-forum.de/index.php/topic,18425.0.html) weiter? Deine Liste scheint doch aus dem Sonderheft zu kommen?
vielleicht um jene zum lesen zu animieren, die sich nicht für das xp-sonderheft interessieren, sondern nur fürs tuning? :D
Zitat von: Sanchy am 27. Dezember 2006, 11:23:10 Uhr
vielleicht um jene zum lesen zu animieren, die sich nicht für das xp-sonderheft interessieren, sondern nur fürs tuning? :D
Mhh!
*kram*
gibts vielleicht auch irgendwo sinnvolle, verifizierte und aktuelle XP tipps? und ich meine nicht solche, bei denen von 512MB ram als viel arbeitsspeicher geprochen wird^^
ich weiß nämlich bis heute nicht, wieviel Auslagerungsdatei *wirklich* optimal sind - und, obs überhaupt eine rolle spielt
ich hätte auch gern mal ein paar sinvolle tipps und nicht welche die vorgeschlagen werden um sie gleich wieder als unbrauchbar zu "brandmarken".
Zitat von: J.C. am 16. Juni 2007, 23:10:18 Uhr
ich weiß nämlich bis heute nicht, wieviel Auslagerungsdatei *wirklich* optimal sind - und, obs überhaupt eine rolle spielt
Die Größe der Auslagerungsdatei soll im Optimalfall bei ca. 1 1/2 facher Größe des Arbeitsspeichers liegen, hab ich mal gelesen.
Jetzt aber etwas logisches. Wenn sie nämlich auf einer anderen Platte (nicht Partition) liegt, auf der nicht gearbeitet wird isses besser als auf C.
hallo kann mir wer helfen möchte aus der regedit einen eintrag löschen bekomme aber immer folgende meldung. .......... kann nicht gelöscht werden. fehler beim löschen des schlüssels .
Zitat von: Scarlett am 13. Oktober 2014, 13:19:18 Uhr
.......... kann nicht gelöscht werden. fehler beim löschen des schlüssels .
Dir fehlen die Rechte. Mit dem Tool RegOwnershipEx sollte das Löschen funkionieren.
:guckstduhier: http://www.deskmodder.de/wiki/index.php/Berechtigungen_in_der_Registry_%C3%BCbernehmen